Über uns

Rosa Racker

Als Rosa Racker bezeichnen wir den autonomen Rahmen der RFJ, bestehend aus den (politischen) Frauen. Da wir auch eine feministische Leitlinie haben, erachten wir eine autonome – also vom Hauptplenum unabhängige – Frauenorganisierung als äußerst relevant. Auch wir treffen uns 1x die Woche zu verschiedenen Anlässen, wobei ein Fokus die Auseinandersetzung mit Auswüchsen des Patriarchats ist. Es lässt sich generell sagen, dass unsere Struktur unterteilt ist in; Moral, Kritik Selbstkritik, Bildung und Aktion. Dies tun wir meist in der Form von Inputs und intensiven Gesprächen zu bspw. Prostitution, internalisierter Misogynie, romantischen Beziehungen oder Schönheitsidealen und unsere darunter leidenden Körperbilder. Auch wir als Frauen tragen Sexismen in uns und reproduzieren diese täglich, deshalb haben diese Gespräche eine politische Relevanz, da sie uns helfen diese zu reflektieren und auch andere Dynamiken unserer Kindheit bis hin zu unserem jetzigen Alltag aus einer marxistisch-feministischen Perspektive zu analysieren und entsprechend einzuordnen.

Trotzdem ist es uns wichtig, keinen safe-space zu kreieren, in den wir uns zurückziehen. Da wir einen politischen Anspruch an uns haben und unsere politische Arbeit nicht in der Komfortzone verlieren möchten, üben wir in regelmäßigen Abständen Kritik und auch Selbstkritik aneinander. Diese Kritik- Selbstkritikrunden sind dafür da, unsere genossenschaftliche Beziehung und politisches Vertrauen zueinander zu stärken, um unsere Praxis zu verbessern und auf Mechanismen hinzuweisen, die unserer Arbeit im Weg stehen. Vor allem aber kritisieren wir Verhaltensweisen, die wir vor den Männern der RFJ nicht aneinander kritisieren würden, da diese beispielsweise einen klar patriarchal geprägten Ursprung haben. Der Gedanke dahinter ist, zu vermeiden, dass für die Männer eine Angriffsfläche entsteht und sie Möglichkeiten sehen uns zu spalten. Dies ist weniger mit fehlendem politischem Vertrauen in die Männer zu begründen als damit, dass wir die Gefahren von männlicher Sozialisierung kennen und die Mechanismen eben nicht innerhalb weniger Monate abgebaut werden können. Unser Ziel ist es, als geeinte Frauenfront aufzutreten und zu vermeiden, gegeneinander ausgespielt zu werden.

Um die Genoss:innenshaft  und das Miteinander untereinander zu festigen gibt es zudem regelmäßige Treffen, bei welchen wir zusammen Aktivitäten wie Museumsbesuche oder Dokumentationsabende unternehmen. So haben wir beispielsweise mehrere Male die Veranstaltungsreihe „Dialoge mit Öcalan“ besucht, bei welcher wir uns zum demokratischen Konföderalismus und der kurdischen Frauenbewegung weiterbildeten.

Neben der Informationsvermittlung innerhalb der Rosa Racker empfinden wir es als äußerst relevant sich auch an Aktionen von anderen Gruppen und an Demonstrationen über feministischen Themen zu beteiligen. Diese sind maßgebend zum Austausch und tragen dazu bei, das gelernte weiterzugeben und in die Praxis umzusetzen. Somit ist es uns wichtig politisch mit anderen Gruppen zu arbeiten da wir nur in Zusammenarbeit das patriarchale System in welchem wir aufgewachsen sind und leben ändern können.

das Kritische Männlichkeit Plenum

Ziel unserer kollektiven Bildung und Arbeit ist es, patriarchale Denk- und Verhaltensmuster der männlichen Genossen zu erkennen, analysieren und bekämpfen. Die theoretische Schulung über Feministische Kämpfe und ihre Vordenker*innen weltweit, sowie die ökonomischen, politischen und sozialen Aspekte der Frauenbefreiung auf Basis des marxistischen Feminismus sind ebenfalls Teil unserer Bildung. Unser noch junges Plenum befindet sich in einem dynamischen Lern- und Entwicklungsprozess. Viele Erfahrungen sind neu und müssen erst noch gemacht werden. Mit geeinter Kraft, Neugier und Ernsthaftigkeit bewirken wir eine nachhaltige Persönlichkeitsentwicklung bei den Genossen. Der Übergang ins neue Jahr bietet uns dabei eine weitere Möglichkeit zurückzublicken, unseren aktuellen Standpunkt zu analysieren und die richtigen Impulse und Ideen für den weiteren Kampf voran zu tragen.

Antirassismus-Rat

Da Rassismus strukturell in unserer Gesellschaft verankert ist und die kapitalistische Ausbeutung mitunter auf Rassismus als Legitimation aufbaut, haben wir als RFJ einen Antirassismus-Rat.

Vor allem als eine mehrheitlich weiße Gruppe ist es wichtig, sich mit internalisierten Rassismen und dem System dahinter auseinanderzusetzen, um Zusammenhänge verstehen und analysieren zu können. Aufgabe des Antirassismus-Rates ist es, sich  mit antirassistischen Kämpfen und ihrer Geschichte auseinanderzusetzen. Zudem erachten wir es als wichtig, dass wir uns mit migrantischen und antirassistischen Gruppen vernetzen, um unsere antirassistische Praxis besser auslegen zu können und uns an antirassistischen Kämpfen beteiligen zu können.

Allein dieses Jahr hat die deutsche Polizei mindestens 15 Menschen ermordet, viele davon aus rassistischen Motiven. An Orten wie dem Kottbusser Tor in Kreuzberg wurden demütigende Intensivkontrollen verstärkt angewandt, um die Zahlen der Kriminalitätsrate zu steigern und somit den Bau einer Polizeiwache zu rechtfertigen. Wir wissen, dass die Institution der Polizei eine Waffe der Bourgeoisie ist und auf der Seite der Herrschenden steht, und nicht davor zurückschreckt, uns dies zu zeigen.

Antirassismus heißt zu verstehen, dass Rassismus nicht von innen überwunden und aufgearbeitet werden kann, sondern staatliche Institutionen wie die Polizei, die imperialen Staaten und der Kapitalismus als Ganzes gestürzt werden müssen. Nur so können wir in einer sozialistischen Gesellschaft die materiellen Bedingungen für eine antirassistische Gesellschaft schaffen!

An der Corona-Pandemie und den Preissteigerungen sehen wir, wie akute Krisen von rechten Kräften ausgenutzt werden, um für sich zu mobilisieren und rechtes und faschistisches Gedankengut zu verbreiten. Daher verstehen wir unter Antirassismus ebenfalls Antifaschismus und somit ist auch dies ein Bereich des Antirassismus-Rates.

Feminismus-Rat

Der Kapitalismus nutzt das Patriarchat als ein Instrument der Ausbeutung und spaltet die Gesellschaft binär in produktive (männlich sozialisierte) sowie reproduktive (weiblich sozialisierte) Individuen. Jene Spaltung ermöglicht die Ausbeutung der politischen Frauen und dient der Aufrechterhaltung des Kapitalismus. Es ist somit ein Trugschluss die Gleichstellung aller Geschlechter und das Aufheben einer Binärität innerhalb dieser Strukturen zu schaffen, der Kapitalismus muss überwunden werden um Gleichberechtigung zu erzielen. Der marxistische Feminismus verbindet jene Kämpfe und ermöglicht uns, mit Hilfe der Methodik des Kommunismus, analytisch vorzugehen sowie gleichzeitig der liberalen Symptombekämpfung (dem liberalen Feminismus) entgegenzuwirken. 
Deshalb sehen wir, die RFJ, es als essentiell einen Feminismusrat zu haben, welcher den LOLstetigen Kampf gegen den patriarchalen Kapitalismus vorantreibt.

Spezifisch beschäftigen wir uns mit der Rolle von weiblich sozialisierten Personen in unserem patriarchalen und kapitalistischen System. Unsere Arbeit zielt auf eine stetige Bildung der RFJ und somit dem Schaffen feministischer Perspektiven ab. Hiebei setzten wir uns u.a. mit patriarchaler Gewalt, Hexenverfolgung oder internationalistisch, feministischen Kämpfen auseinander und versuchen diese aus marxistischer Perspektive zu analysieren.

Wir stehen für einen klassenkämpferischen, revolutionären Feminismus, welcher nicht bei Symptombekämpfung stoppt, sondern Arbeiter*innenkämpfe weltweit vereint!

Internationalismus-Rat

„Die Herrschaft des Kapitals ist interna­tional. Das ist der Grund, weshalb auch der Kampf der Arbeiter aller Länder für ihre Befreiung nur dann Erfolg haben kann, wenn die Arbeiter gemeinsam gegen das internationale Kapital vorgehen. Die Vereinigung der Arbeiterklasse, ihr Zusammen­schluß, beschränkt sich nicht auf die Grenzen eines Landes oder auf eine Nationalität: Die Arbeiterparteien verschiedener Staaten verkünden laut und vernehmlich die völlige Übereinstim­mung (Solidarität) der Interessen und Ziele der Arbeiter der ganzen Welt und schließen die Arbeiterklasse aller Nationalitäten und aller Länder zu einer einzigen großen Arbeiterarmee zusammen. Diese Vereinigung der Arbeiter aller Länder ist eine Notwendigkeit, dadurch hervorgerufen, daß die über die Arbeiter herrschende Kapitalistenklasse ihre Herrschaft nicht auf ein einzelnes Land beschränkt.“

– Lenin –

Internationalismus bedeutet, die Bekämpfung des gemeinsamen Feindes und die Verbindung unserer revolutionären Kämpfe. Um es konkret zu formulieren: der Imperialismus ist global, und genauso muss die Bekämpfung dessen sein.

In der Arbeit der Rot feministischen Jugend bedeutet Internationalismus praktische Solidarität mit weltweiten revolutionären Bewegungen. Dabei sind jegliche antikoloniale Bewegungen gemeint, welche im Interesse der internationalen Arbeiter:innenklasse agieren. Das inkludiert selbstverständlich eine feministische und antirassistische Praxis!

Wir beteiligen uns in Bündnisarbeit, wie dem Widerstandskomitee, sowie an verschiedenen Aktionen, arbeiten mit antiimperialistischen Befreiungsbewegungen zusammen und bereiten interne Bildungen vor. Wir probieren in unserer Bildungsarbeit unseren Horizont zu erweitern und unser Wissen über verschiede weltweite Bewegungen zu verbessern.

Seit dem es Widerstand gibt, wird probiert ihn von der Gesellschaft und von anderen revolutionären Bewegungen zu isolieren. Wir sind für den bürgerlichen Staat weniger gefährlich wenn wir alle nur für unsere eigene Befreiung kämpfen. Um der, von der herrschenden Klasse gewollten, Vereinzelung unserer Kämpfe entgegenzuwirken, müssen wir unsere Analysen, sowie unsere Praxis über unsere eigenen  Landesgrenzen erweitern. Die Befreiung des deutschen oder europäischen Proletariats wird nicht ohne internationale Solidarität möglich sein.

Deshalb setzen wir uns als Internationalismus Rat aktiv für die Befreiung von Palästina, von Kurdistan, von der Westsahara, von Tamil Eelam, von den Phillipinen, von Chiapas und von allen anderen Unterdrückten Völkern und Gebieten ein! Hoch die internationale Solidarität!

Klassenkampf-Rat

Tagtäglich spüren wir die Fesseln dieser Klassengesellschaft. Als kommunistische Jugendliche möchten wir die Jugendlichen der Arbeiter*innenklasse vereinen um gemeinsam gegen unsere Ausbeutung und Unterdrückung zu kämpfen und unsere Fesseln zu sprengen!
Der Lauf der Geschichte und deren Veränderungen sind ein Resultat von Klassenkämpfen, weshalb als Kommunist*innen auch darin den Grundstein unserer Arbeit sehen.  Als Klassenkampf verstehen wir den Widerstand gegen die Widersprüche im kapitalistischen System, von der ausbeutenden Klasse und der ausgebeuteten Klasse, Kapitalisten und Arbeiter*innen. Wir möchten nicht in einer Welt leben, in der sich die gesellschaftliche Macht in den Händen einiger weniger konzentriert., weshalb wir die bestehende Eigentumsordnung und ihre Unterdrückungs- und Ausbeutungsverhältnisse aktiv bekämpfen! Dies richtet sich gegen den kapitalistischen Staat, sein Rechtswesen, Institutionen wie Polizei und Bundeswehr, die bürgerlichen Parteien, die Produktionsverhältnisse, als Lösung sehen wir eine sozialistische Antwort; die Revolution.
Wir, der Klassenkampf-Rat der Rot feministischen Jugend, versuchen an aktuellen Krisen wie der Inflationskrise aufzuzeigen, dass diese Krisen ein Resultat des Kapitalismus sind und nicht überwunden werden können, ohne den Kapitalismus selbst abzuschaffen. Als Jugend nehmen wir eine besondere Position im Kampf gegen das System ein, weshalb wir es für umso wichtiger empfinden diese Arbeit in Bündnissen zu organisieren. Zusammen sind wir aktiv mit anderen sozialistischen Gruppen innerhalb und außerhalb Berlins, versuchen stetig revolutionäre Bündnisse aufzubauen.
Für den Klassenkampf realisieren wir eine theoretische Festigkeit und eine Auseinandersetzung komplexeren Themen in der Bildung innerhalb unserer Gruppe, aber auch dem Zugang zu Theorie für andere Menschen, als die Grundlage der Politisierung junger Menschen, sie gegen ihre eigene Verarmung zu mobilisieren.

Wir sehen die Arbeiterklasse als kein homogenes Konstrukt; wir kämpfen Seite an Seite mit allen Ausgebeuteten; Fabrikarbeiter*innen, Flüchtlingen, alleinerziehenden Müttern im Hartz-IV-System. Genau aus diesem Grund  müssen Feminismus und Klassenkampf  zusammen gedacht werden, so sehen wir als marxistische Feminist*innen die enge Verbundenheit von Patriarchat und Kapitalismus. Aus diesem Grund arbeiten wir innerhalb der RfJ eng mit dem Feminismus-Rat zusammen. Denn die (sozialistische) Revolution wird entweder feministisch oder garnicht sein!